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Beweise für Gott: 3. Naturwissenschaft – das Fine-Tuning des Universums Teil 1

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http://evangel.me/2020/05/19/beweise-fuer-gott-4-das-fine-tuning-fuer-das-leben/

Im letzten Video habe ich über die Entstehung des Universums gesprochen. Wir stellten fest, dass Wissenschaftler Mitte des 20. Jahrhunderts endeckten, dass das Universum einen Anfang gehabt haben muss. Obwohl einige Wissenschaftler sich dieser Entdeckung wiedersetzten (und hier müssen wir fairnesshalber festhalten, dass diese Wissenschaftler ausschließlich Atheisten waren), haben nachfolgende Entdeckungen diese Theorie soweit bestätigt, dass es unvorstellbar ist, dass wir jeh wieder zur These des unendlichen Universums zurück gehen werden. Die zweite große Entdeckung unserer Zeit ist, dass das Universum sehr fein abgestimmt ist. Dies wird oft „fine-tuning“ genannt.

Hier gibt es mindestens drei Kategorien, indem das Universum „fine-getuned“ ist. Die erste Kategorie ist mehr oder weniger bekannt, aber über die Anderen wird wenig gesprochen. In diesem Video befassen wir uns mit der ersten Kategorie, und den nächsten Videos mit den Anderen.

Wissenschaftler finden mehr und mehr Belege dafür, dass das Universum präzise fürs Leben abgestimmt ist. Über die Jahre haben Wissenschaftler zunehmend sogenannte Konstanten entdeckt, die dieses „fine-tuning“ beschreiben. Der im Volksmund vielleicht Bekannteste von diesen ist die Gravitationskonstante. Die Idee der Gravitation ist uns wahrscheinlich allen bekannt. Wenn ich einen Ball nehme und ihn werfe, wissen wir, jenachdem wie der Wurfwinkel war und mit wieviel Geschwindigkeit ich ihn geworfen habe, wo der Ball landen wird. Dies ist möglich, weil wir die Gravitationskonstante kennen, welche die Erdanziehungskraft beschreibt. Insgesamt sind wir jetzt bei 26 von diesen Konstanten angekommen. Einige dieser sind Gravitation, die schwache Wechselwirkung, starke Wechselwirkung, Elektromagnetismus.

Wie kann man sich dieses „fine-tuning“ vorstellen? Wir können uns das wie eine Kontrollzentrale vorstellen.

Stellen wir uns vor, dass wir damit beauftragt werden, unser Universum zu erzeugen. Wir gehen in die Kontrollzentrale hinein und sehen 26 Einstellräder. Jedes dieser Räder muss genau in der richtigen Position stehen, damit das Universum anfangen und bestehen kann, und auch damit sich Leben bilden kann. Aber wie genau müssen diese Räder eingestellt werden? Der Physiker Paul Davies behauptet, wenn wir das Einstellrad auf dem „Starke Wechselwirkung“ steht, um nur 1/ 10^16 falsch eingestellt ist, dann entstehen keine Planeten und Sterne.
Wir sehen also, dass diese Räder sehr genau abgestimmt sein müssen. Aber nicht nur jedes Rad einzeln, sondern auch das Verhältnis zwischen verschiedenen Rädern muss auch fein abgestimmt sein. Zum Beispiel wenn das Verhältnis zwischen den Konstanten der Elektromagnetischen Kraft und der Gravitationskraft nur um 1/10^40 zu niedrig einstellt ist, dann gibt es nur kleine Planeten und Sterne. Oder umgedreht: stellt man es um 1/10^40 zu hoch ein, dann gibt es nur Große. Was bedeutet das? Kleine Planeten haben nur eine kleine Masse – daher auch nur eine schwache Anziehungskraft. Große Planeten haben eine sehr große Masse – daher auch eine sehr starke Anziehungskraft. Um Leben zu ermöglichen, brauchen wir einen Planeten wie die Erde. Sie hat genau die richtige Masse, damit wir nicht wegen einer zu schwachen Anziehungskraft ins Weltall wegfliegen, oder auf dem Planeten zerdrückt werden, weil die Anziehungskraft zu stark ist. Deshalb suchen Forscher des SETI Programmes (Search for Extraterrestial Intelligence – die Suche nach Außerirdischen), nach Planeten die so groß sind wie unsere Erde, denn diese Größe bietet die optimale Anziehungskraft.

Wie wahrscheinlich ist das nun?

Der Astrophysiker Hugh Ross aus Toronto gibt das folgende Beispiel, damit wir uns die erforderliche Genauigkeit von 10^40 vorstellen können:
Stell dir vor, dass Amerika mit Münzen bedeckt ist, und dass die Münzstapel so hoch sind, dass sie den Mond erreichen (eine Höhe von 380.000km). Dann tun wir dasselbe auf einer Milliarde anderen Kontinenten, welche dieselbe Größe wir Amerika haben. Nun nehmen wir eine Münze und malen sie rot an und verstecken diese in einem von den vielen Stapeln. Schlussendlich verbinde ich dir die Augen, und bitte dich eine einzige Münze von den Milliarden Stapeln zu nehmen. Die Chance, dass du die rote Münze nimmts ist 1/10^40.

Die kosmologische Konstante

Die neueste Entdeckung war die kosmologische Konstante. Diese hat mit der „Dark Energy“ (Dunkle Energie) zu tun. Sie bestimmt, wie schnell oder langsam sich das Universum ausdehnt. Der Astrophysiker und Atheist Rodger Penrose hat ausgerechnet, dass diese Konstante bis auf 1 in 10^10^120 (1 geteilt durch 10 hoch 10 hoch weitere 120) abgestimmt werden muss. Wenn sie grösser wäre, dann hätte sich das Universum zu schnell ausgedehnt, um Planeten und Sterne zu bilden. Wäre sie kleiner gewesen, dann hätte sich das Universum zu langsam ausgedehnt, und es wäre die meiste Materie in Black Holes (Schwarze Löcher) und Neutronensternen gestürzt. Es hätten sich also keine Planeten gebildet.

Zehn hoch wieviel?

Wie viel ist nun 10^10^120? Sagen wir es mal so: wenn ein Mann einer Frau einen Heiratsantrag stellt und sie sagt: „Lass mich mal darüber nachdenken. Ich sage dir in 10^3 Sekunden Bescheid. Das bedeutet, dass er in knapp unter 17 Minuten seine Antwort bekommt. Nicht schlecht. Was wäre denn, wenn sie sagt, sie müsse für 10^6 Sekunden nachdenken? Jetzt muss er schon fast 28 Stunden warten. Das ist auch vertretbar. Jetzt stellen wir uns mal vor, dass sie sagt, sie müsse für 10^9 Sekunden nachdenken. Der arme Knabe muss also nun fast 32 Jahre auf seine Antwort warten. Aber glücklicherweise hat sich die Dame nicht versprochen und 10^10 Sekunden gesagt, denn das hätte der Arme leider nicht mehr erlebt mit über 300 Jahren Wartezeit.

Wir sehen also wie schnell diese Nummern groß werden. Wie groß ist also 10^10^120? Wir haben keinen Vergleich für diese Zahl. Wenn wir alle Materie im gesamten Universum in dessen Protonen, Elektronen, usw. zerlegen, kommen wir gerade einmal auf 10^80 Teile. Dies bedeutet, dass wir nicht genug Materie im ganzen Universum haben, um diese Zahl als Dezimalzahl (0,000000…) ausschreiben zu können. Anhand dieser einen Konstante können wir also sehen, wie extrem genau die Abstimmung des Universums sein muss, damit überhaupt etwas entstehen kann. Und wie gesagt, das ist nur einer dieser Konstanten.

Der Quanten Physiker John Polkinhorn von der Universität in Cambridge, England vergleicht die Unwahrscheinlichkeit dieser Feinabstimmung der Universums folgenderweise: „Wenn wir uns die Beziehung zwischen der schwachen und starken Wechselwirkung in den Anfangsmomenten (den ersten Pikosekunden) des Universums anschauen, werden wir sehen, dass diese so genau gewesen sein musste, die Fehlerspanne so klein, und die benötigte Präzision so exakt, dass es vergleichbar ist mit einem Bogenschützen, der auf ein 3 mal 3 Zentimeter großes Ziel schießt, welches sich am anderen Ende des Universums befindet – eine Entfernung von 20 Milliarden Lichtjahren. Und natürlich trifft er es genau ins „Bulls-Eye.“

Was spricht für solch eine Präzision? Welche Weltanschauung kann dies erklären – Atheismus oder Theismus? Kann eine solche Präzision aus dem Nichts kommen? Haben wir also die kosmische Lotterie gewonnen?

Das Pokerdilemma

Diejenigen, die schon einmal Poker gespielt haben, wissen wie unwahrscheinlich es ist einen Royal Flush zugeteilt zu bekommen (d.h. 10, B, D, K, A in der gleichen Farbe). Statistisch gesehen bekommt man einen Royal Flush jede 650.000ste Hand. Stell dir vor du spielts Poker, und dein Gegner gewinnt mit einem Royal Flush, “Welch ein Glück“ denkst du dir. Nur stell dir mal vor, dass er in der nächsten Hand schon wieder einen Royal Flush bekommt. Jetzt wirst du stutzig. Es ist sehr unwahrscheinlich einen Royal Flush zu bekommen, aber jetzt bekam er gleich zwei in Folge. Aber das kann ja passieren, denn es ist ja nicht unmöglich. Wenn dein Gegner aber weiterhin einen Royal Flush nach dem Anderem bekommt, wie lange wartest du bevor zu entscheidest, dass jemand betrügt? Das Problem mit dem „fine-tuning“ ist genau dasselbe. Diese Entscheidung ist jedem von uns überlassen. Mein Glaube ist nicht stark genug, um zu glauben, dass all dies zufällig entstanden ist. Ich habe oft genug Poker gespielt, um zu wissen, dass man nicht einen Royal Flush nach dem Anderen bekommt, sondern dass in dem Fall jemand die Karten zurechtgelegt hätte. Im gleichen Sinne ist es bei weitem wahrscheinlicher, dass ein intelligentes Wesen das Universum erschaffen hat, als das all dies in einem kosmischen Unfall zufällig entstanden war.

Das Multiversum: Wahrheit oder Science-Fiction

Zum Ende dieses Video möchte ich eine potenzielle Erklärung betrachten, die von manchen gegeben wird – das Multiversum. Die Idee, dass wir nur in einem von unendlich vielen Universen leben, die alle mit anderen Konstanten funktionieren. Jedes ist anders. Daher gibt es auch eins, in dem ich Bundeskanzler bin, Richard Dawkins der Papst ist, und Donald Trump lebt in Armut in Indien und versorgt dabei selbstlos andere Arme. Aber kann ich das glauben? Nein, dazu reicht mein Glaube nicht aus. Die Theorie des Multiversums setzt voraus, dass ich ohne Beweislage glaube, dass es all diese vielen Universen gibt. Und nach der Definition kann man nie Beweise für diese anderen Universen finden, da diese verschiedenen Universen sind und separat voneinander existieren. Meines Erachtens nach hört sich das nach Science-Fiction an.

Aber vielleicht gibt es diese Universe ja doch, wir haben keine Beweise und werden nie Beweise für diese finden, so zumindest behaupten es die Wissenschaftler. Nehmen wir an, dass es wirklich so ist. Schieben wir mit dieser Annahme denn nicht nur die Anfangsfrage einen weiteren Schritt weg? Müssen wir nicht trotzdem Fragen, woher diese Maschine kommt, die diese vielen Universen ausgespuckt hat? Und warum ist diese Maschine so fein abgestimmt, dass sie all diese unendlich vielen und verschiedenen Universen erzeugen kann? Wir sehen also, dass auch diese Hypothese nicht die Frage „Warum gibt es überhaupt etwas?“ beantwortet.

Wenn wir jetzt sagen „Ok dann war es halt Gott.“, könnte man auch die berühmte Frage stellen, wo denn Gott herkommt. Aber zu dieser Frage kommen wir später. Für den jetzigen Stand der Dinge halten wir fest, dass das Universum einen Anfang hat, dass es extrem fein abgestimmt ist, und dass die beste Erklärung für dies ein intelligentes Wesen ist.

3 thoughts on “Beweise für Gott: 3. Naturwissenschaft – das Fine-Tuning des Universums Teil 1”

  1. Hallo Ragnar!
    Ich lese hier, dass 26 Konstante bisher bekannt sind. Könnten Sie mir bitte diese 26 Konstanten rüberschicken. Habe ich bisher drüber nichts gefunden im Internet. Ich habe nur gelesen, dass Michio Kaku, ein wohl Top Astrophysiker aus den USA von mehr als 200 superfaktoren spricht bzw. schreibt, die zwingend vorhanden sein müssten, um das Leben hier in unserem Sonnensystem überhaupt zu ermöglichen.
    Mit freundlichen Grüßen

  2. Wissenschaftliche Atheisten sind für mich wie schwarze Löcher, Sie saugen alles auf aber können nichts Mögliches abgeben. Sie sind eigentlich keine vernünftigen Gesprächspartner. Das Gespräch ist und bleibt ergebnislos also sinnlos vergebliche Liebesmüh.

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