Gemini ist die lateinische Bezeichnung für Zwillinge. Nach dem heutigen Horoskop gilt als Zwilling (Geminae; Mz. Gemini), wer zwischen dem 22. Mai und dem 21. Juni geboren wurde. Im Zodiak stellt das Sternzeichen Zwillinge (Gemini) zwei Personen dar, für gewöhnlich (obschon nicht immer) männlichen Geschlechts. In der modernen astrologischen Auslegung des Zodiaks der Antike folgen viele deren Rat, um Liebe, Glück, Wohlstand und Gesundheit sowie Einblick in die eigene Persönlichkeit zu gewinnen.
Die Sternenkonstellation der Zwillinge (Gemini)
Aber war das die Art und Weise, wie man ursprünglich Zwillinge (Gemini) interpretierte? Was bedeutete das Sternzeichen für die Sternkundigen des Altertums?
Zur Warnung: Die Antwort auf diese Frage zeigt dein Horoskop vielleicht aus einer unerwarteten Sicht. Das könnte dich, anstatt einfach dein Horoskop unter deinem Sternzeichen nachzulesen, auf einen völlig anderen Weg führen…
Hier ein Bild der Sternenkonstellation Zwillinge (Gemini). Kann man so etwas wie Zwillinge in diesen Sternen entdecken?
Selbst wenn man Verbindungslinien zwischen den Sternen zieht, ist es schier unmöglich, Zwillinge zu „sehen”. Man sieht vielleicht zwei Personen, wie aber kam man auf „Zwillinge”?
Das nachstehende Zodiakplakat aus dem Magazin „National Geographic” zeigt das Zwillingssternbild (Gemini) aus der Sicht der nörtdlichen Erdhalbkugel.
Selbst wenn die Sterne des Zwillingszeichens (Gemini) durch Linien verbunden werden, lassen sich Zwillinge nur schwer erkennen. Dennoch ist dies das Zwillingssternzeichen seit Menschengedenken.
Kastor und Pollux vor langer Zeit
Das Zwillingspaar wird im Evangelium erwähnt, als Paulus und seine Begleiter per Schiff nach Rom reisten. Sie bemerkten:
Nach drei Monaten aber fuhren wir ab mit einem Schiff aus Alexandria, das bei der Insel überwintert hatte und das Zeichen der Zwillinge führte.
Apostelgeschichte 28,11; Luther 2017
Hier begegnen uns die Zwillinge (Gemini) – im Urtext „Dioskuren“ (Διόσκουροι) genannt. Es sind Kastor und Pollux, damals bekannt als die Zwillingssöhne von Zeus und Leda; sie galten als Schutzgötter der Seefahrt und waren als Gallionsfiguren beliebt. Es sind die traditionellen Namen der Zwillinge, die demnach bereits vor rund 2000 Jahren bekannt waren.
Wie bei den anderen Konstellationen ist das Bild von Zwillingen auch in dieser Konstellation nicht immanent enthalten. Der Gedanke des Zwillingspaares existierte vielmehr zuerst in anderen Quellen als den Sternen selbst und wurde dann in der Astrologie auf die Konstellation übertragen. Was aber bedeutete dies für die Sternkundigen des Altertums?
Zwillinge (Gemini) im Zodiak
Das nachstende, über 2000 Jahre alte Bild zeigt die Zwillinge (Gemini) rot umrandet im Zodiak aus dem ägyptischen Tempel von Dendera (heute im Louvre, Paris). Die beiden Personen sieht man auch in der nebenstehenden Skizze.
In diesem alten Dendera-Zodiak ist eine der Figuren weiblich. Statt der sonst üblichen männlichen Zwillinge werden sie in diesem Zodiak als Mann und Frau dargestellt.
Nachfolgend einige weit verbreitete astrologische Darstellungen der Zwillinge (Gemini):
Warum hat man von alters her die Zwillinge zwar als Paar, jedoch nicht immer als männliche Zwillinge betrachtet?
Zwillinge (Gemini) in der Geschichte des Altertums
Wir sahen beim Sternbild Jungfrau (Virgo), dass die Bibel Gott als den Schöpfer der Konstellationen be zeichnet. Sie wurden der Menschheit in Form einer Erzählung als Zeichen gegeben, bis die Offenbarungen Gottes niedergeschrieben wurden. In dieser Weise belehrten Adam und seine Nachkommen ihre Kinder über den Erlösungsplan Gottes. Das Sternbild Jungfrau (Virgo) sagte das Kommen Jesu Christi als Samen der Jungfrau voraus.
Zwillinge (Gemini) führt diese Geschichte weiter aus. Auch wenn du im Sinne des modernen Horoskops kein Zwilling bist, lohnt es sich für uns alle, die astrologische Geschichtserzählung im Sternbild Zwilling (Gemini) kennen zu lernen.
Die ursprüngliche Bedeutung der Zwillinge (Gemini)
Wir können die ursprüngliche Bedeutung des Sternbilds Zwillinge (Gemini) von den Namen her verstehen. Später wurde dies durch die heidnischen griechischen und römischen Mythen, wie sie von der modernen Astrologie verstanden werden, entstellt.
Arabische Astrologen des Mittelalters gaben den althergebrachten Sternkonstellationen ihre Namen. Der Stern Kastor (lat, Castor; zu deutsch Biber)) heißt auf Arabisch Al-Ras al-Taum al-Muqadim, zu deutsch „der Kopf des vordersten Zwillings”. Prominentester Stern im (sechssternigen System) Kastor ist Tejat Posterior, zu deutsch „der Hinterfuß”, nämlich Kastors. Manchmal findet man auch die Bezeichnung Calx, zu deutsch „Ferse”. Ein weiterer prominenter Stern erhielt den überlieferten Namen Mebsuta, aus dem Altarabischen Mabsūṭah, zu deutsch „die ausgestreckte Tatze”; denn in der arabischen Kultur stellt Mabsūṭah Löwentatzen dar.
Pollux ist bekannt als „der Kopf des zweiten Zwillings”, arabisch Al-Ras al-Tau’am al-Mu’akhar. Die Bedeutung liegt nicht so sehr auf zwei gleichzeitig Geborenen, als vielmehr auf zwei sich Ergänzenden oder miteinander Verbundenen. Dasselbe Wort finden wir in der Torah, wo es in Bezug auf zwei Bretter in der Bundeslade heißt:
… dass beide (Ecken) mit ihren Eckbrettern unten und oben verbunden sind und so die Ecken bilden.
2. Mose 26,24 (Luther 2017)
So wie die Ecken der Bundeslade aus jeweils zwei Brettern zusammengefügt sein sollten, wurden auch die Zwillinge (Gemini) zusammengefügt – nicht durch ihre gleichzeitige Geburt, sondern durch ihr Verbundensein miteinander. Da Kastor mit der “Ferse” (s. Scorpius) und der „Löwentatze” (s. Leo) identifiziert wird, handelt es sich um Prophezeiungen, die Jesus Christus betreffen. Somit ist Kastor ein astrologisches Bild von Jesus Christus bei seiner Wiederkehr.
Wer aber ist der mit ihm verbundene „Zwilling”?
Die schriftlichen Überlieferungen geben uns zwei Darstellungen als Erklärung für die zwei Bilder der Zwillinge (Gemini): 1. als vereinte Brüder, und 2. als ein Paar bestehend aus Mann und Frau.
Zwillinge (Gemini) – der Erstgeborene und adoptierte Brüder
Das Evangelium erklärt, Jesus Christus, als Sohn Gottes, ist:
… das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung.
Kolosser 1,15
Der „Erstgebirne” besagt, dass später noch andere hinzukommen. Paulus bestätigt dies:
Denn die er [Gott] ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.
Römer 8,29 (Luther 2017)
Dieses Bild greift zurück auf die Schöpfung. Als Gott Adam und Eva erschuf, heißt es:
Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.
1. Mose 1,27 (Luther 2017)
Adam und Eva wurden in ihrem Wesen im geistlichen Ebenbild Gottes erschaffen. Daher heißt es in Bezug auf Adam::
… Adam – der war Sohn Gottes (Urtext: Ἀδὰμ τοῦ Θεοῦ – Adam, des Gottes)
Lukas 3,38 (Zürcher)
Als Adam und Eva Gott ungehorsam waren, wurde dieses Ebendbild entstellt und unsere Sohnschaft zerstört. Aber durch das Kommen Jesu Christi als „erstgeborener Sohn” (s. hier die Bedeutung von „Sohn”), wurde das Ebenbild Gottes wieder hergestellt und uns in ihm ermöglicht:
12 Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; 13 die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
Johannes 1,12-13 (Schlachter 2000)
Das uns angebotene Geschenk lautet: „… Kinder Gottes zu werden.” Niemand wird als Kind Gottes geboren; allein durch den Glauben an Jesus Christus adoptiert Gott uns als seine Kinder
s. Galater 3,26
4 Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, 5 damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen.
Galatians 4:4-5 (Schlachter 2000)
Das war die Horoskoplesung der Waage (Libra). Durch Jess Christus werden wir als Kinder Gottes adoptiert. Dies geschieht durch das Geschenk Jesu Christi, des Erstgeborenen.
Nach seiner Wiederkunft wird Jesus Christus als König herrschen. Die Bibel schließt mit der Vision des Johannes, in der er die Rolle des adoptierten jüngeren „Zwillingsbruders” beschreibt:
Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen nicht des Lichts einer Lampe und nicht des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird über ihnen leuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Offenbarung 22,5 (Luther 2017)
Das ist fast der letzte Satz der Bibel, wie sie die Erfüllung aller Dinge sieht. Sie beschreibt hier, wie die adoptierten Brüder zusammen mit dem Erstgeborenen regieren werden. Den Sternkundigen des Altertums wurde dies vor langer Zeit bereits im Sternbild Zwillinge (Gemini) vor Augen gehalten: Der vorderste und der zweite Bruder regieren gemeinsam im Himmel.
Zwillinge (Gemini) – Mann und Frau vereint
Die Bibel spricht auch von der Hochzeit des Bräutigams und der Braut als ein Bild der Beziehung zwischen Christus und denen, die ihm angehören. Die Details der Schöpfung Evas und ihrer Vermählung mit Adam am Freitag der Schöpfungswoche waren absichtlich geplant als Vorausschatten dieser Vereinigung mit dem Messias. Dasselbe Bild finden wir in der Liebesgeschichte von Ruth und Boas. Das Evangelium schließt mit dem Bild des Hochzeitsmahls des Lammes (Aries) und seiner Braut.
Lasst uns fröhlich sein und frohlocken und ihm die Ehre geben! Denn gekommen ist die Hochzeit des Lammes, und seine Braut [γυνὴ – Frau] hat sich schön gemacht.
Offenbarung 19,7Zürcher
Diese Einladung ergeht im Schlusskapitel im Hinblick auf die kosmische Vereinigung des Lammes und seiner Braut.
Und der Geist und die Braut [νύμφη] sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.
Offenbarung 22,17Luther 2017
Der Wassermann (Aquarius) wird heiraten und lädt uns ein, zu seiner Braut zu gehören. Das war schon vor langer Zeit im Sternzeichen Zwillinge (Gemini) verbildlicht worden – die kosmische Vereinigung des Lammes und seiner Braut.
Deine Zwillings-/Gemini-Horoskoplesung anhand des antiken Zodiaks
„Horoskop” ist vom griechischen „hora” (Stunde) abgeleitet, und die Bibel kennzeichnet (skopus) viele dieser sakralen „Stunden”. Jesus markierte die „Stunde” (hora) der Zwillinge (Gemini) in seinem Gleichnis vom Hochzeitsmahl (und den klugen und törichten Jungfrauen):
1 Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen. 2 Aber fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. 3 Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit. 4 Die klugen aber nahmen Öl mit in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen. 5 Als nun der Bräutigam lange ausblieb, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. 6 Um Mitternacht aber erhob sich lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen! 7 Da standen diese Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen fertig. 8 Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsre Lampen verlöschen. 9 Da antworteten die klugen und sprachen: Nein, sonst würde es für uns und euch nicht genug sein; geht aber zu den Händlern und kauft für euch selbst. 10 Und als sie hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen. 11 Später kamen auch die andern Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, tu uns auf! 12 Er antwortete aber und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. 13 Darum wachet! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde (hora).
Matthäus 25,1-13 (Luther 2017)
Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist schon bereit!
Lukas 14,17 (Luther 2017)
Das Zwillings-/Gemini-Horoskop hat zwei „Stunden”. Jesus lehrte, dass es eine bestimmte, aber unbekannte „Stunde” gibt, in der die Hochzeit stattfindet, und viele werden sie verpassen. Das ist der Sinn des Gleichnisses von den zehn Jungfrauen. Einige von ihnen waren auf die bestimmte „Stunde” nicht vorbereitet und verpassten sie. Doch diese „Stunde” ist noch nicht gekommen, und die Einladungen zum Hochzeitsmahl ergehen immer noch an alle Menschen. Es ist die „Stunde”, in der wir jetzt leben. Wir brauchen einfach nur zu kommen, denn alle Vorbereitungen zum Hochzeitsmahl hat Jesus bereits getroffen.
Du und ich dürfen die Horoskoplesung der Zwillinge (Gemini) wie folgt auf uns anwenden:
Zwillinge (Gemini) erklärt, dass die Einladung zu deiner wichtigsten Beziehung noch immer offen ist. Du bist zur einzigen persönlichen Beziehung eingeladen, die – gemäß den Sternen – sämtliche anderen Bestrebungen in den Schatten stellen wird – nämlich die Sohnschaft durch Adoption in die kosmische königliche Familie. Diese Beziehung wird nie vergehen, verderben oder verblassen. Der Bräutigam wird jedoch nicht immer auf dich warten! Darum sei stets darauf bedacht, mit wachsamem und nüchternem Sinn deine Hoffnung auf die Gnade zu setzen, die dir bei der Offenbarung des Bräutigams bei seinem Kommen zuteil werden soll. Als gehorsames Kind deines himmlischen Vaters gib dich deshalb nicht den sündigen Begierden hin, für die du in Unwissenheit über diese deine Bestimmung bisher gelebt hast. Da du ja nun den Vater anrufst, der das Werk eines jeden Menschen unparteiisch richtet, führe dein Leben in Gottesfurcht, solange du hier in der Fremde weilst. Lege nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alle üble Nachrede. Dein Schmuck sollte nicht der äußerliche sein, mit Haarflechten und Anlegen von Goldgeschmeide oder feiner Kleidung; sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem unvergänglichen Schmuck eines sanften und stillen Geistes, der von dem kommenden Bräutigam sehr geschätzt wird. Und im Übrigen sei mitfühlend, liebevoll, barmherzig und demütig mit allen um dich her. Das sind die Wesensmerkmale, die den Mitmenschen deinen Einklang mit deiner ewigen Bestimmung beweisen – sie sind ja ebenfalls zu demselben königlichen Geburtsrecht und Hochzeitsmahl eingeladen!.(vgl. 1. Petrus 1)
Zur Weiterführung in die Zodiakgeschichte und Vertiefung ins Sternbild der Zwillinge (Gemini)
Das Sternzeichen der Zwillinge (Gemini) war ursprünglich nicht dazu gedacht, richtige Entscheidungen bezüglich Gesundheit, Liebe und Wohlstand zu treffen. Vielmehr setzte Gott das Sternbild an den Himmel, um darauf hinzuweisen, dass der Erlöser sein Werk der Erlösung vollenden wird. Das Sternbild Zwillinge (Gemini) führt zu der Erkenntnis, dass wir in die Familie des erstgeborenen Bruders aufgenommen und zum himmlischen Hochzeitsmahl eingeladen sind.
Für den Anfang der Zodiakgeschichte siehe das Sternbild Jungfrau (Virgo). Der Zodiakzyklus wird mit dem Sternbild Krebs (Cancer) fortgesetzt. Zur Vertiefung im Sternzeichen Zwillinge siehe:
- Wie das Geschehen um
Adam und Eva Einzelheiten über den Bräutigam
voraussagt - Das
große Hochzeitsmahl – Viele
sind berufen, aber … - Ruth und
Boas – Ein Bild der kommenden Hochzeit