(Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bibelstellen der Schlachter-2000-Übersetzung entnommen.)
Isaaks Geburt war ein schon lange mit Spannung erwartetes Ereignis in der Bibel. Gott hatte Abraham, der bereits 75 Jahre alt war, versprochen, ein großes Volk aus ihm zu machen (s. 1. Mose 12). Dieser Verheißung gehorsam, verließ Abraham Mesopotamien und machte sich auf den Weg nach Kanaan, dem verheißenen Land, wo er einige Monate später ankam.
Ehe Abraham jedoch Vater eines „großen Volkes” werden konnte, brauchte er einen Sohn; der verheißene Sohn schien aber nicht zu kommen. Abraham wartete 10 Jahre, ohne einen Sohn oder Erben zu zeugen. Gott hingegen machte ihm Mut durch einen unverbrüchlichen Eid; und durch Abrahams Gottvertrauen wurde ihm Gerechtigkeit zugeschrieben. Durch eine Art Ersatzvereinbarung mit Hagar als Leihmutter bekam Abraham zwar einen Sohn, Gott aber erklärte, dass Ismael nicht der verheißene Sohn war.
So vergingen die Jahre. Abraham und Sarah warteten weiterhin. Sie wurden älter und die Aussicht auf ein Kind verblasste mehr und mehr. Endlich, als Abraham neunundneunzig Jahre alt war, hatte er folgende Begegnung:
Der Herr erscheint Abraham
1 Und der HERR erschien ihm bei den Terebinthen Mamres, während er am Eingang seines Zeltes saß, als der Tag am heißesten war.2 Und er erhob seine Augen und schaute, siehe, da standen drei Männer ihm gegenüber. Und als er sie sah, eilte er ihnen entgegen vom Eingang seines Zeltes, beugte sich zur Erde nieder 3 und sprach: Mein Herr, habe ich Gnade vor deinen Augen gefunden, so geh doch nicht vorüber an deinem Knecht! 4 Man soll ein wenig Wasser bringen, und wascht eure Füße; und lasst euch nieder unter dem Baum, 5 so will ich einen Bissen Brot bringen, dass ihr euer Herz stärkt; danach mögt ihr weiterziehen, denn darum seid ihr bei eurem Knecht vorbeigekommen. Sie sprachen: Tue, wie du gesagt hast!
6 Und Abraham eilte in das Zelt zu Sarah und sprach: Nimm rasch drei Maß Feinmehl, knete sie und backe Brotfladen! 7 Abraham aber lief zu den Rindern und holte ein zartes und gutes Kalb und gab es dem Knecht; der eilte und bereitete es zu. 8 Und er trug Butter und Milch auf und von dem Kalb, das er zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor. Und er stand bei ihnen unter dem Baum; und sie aßen. 9 Da sprachen sie zu ihm: Wo ist deine Frau Sarah? Er antwortete: Drinnen im Zelt. 10 Da sprach er: Gewiss will ich um diese Zeit im künftigen Jahr wieder zu dir kommen, und siehe, deine Frau Sarah soll einen Sohn haben! Sarah aber horchte am Eingang des Zeltes, der hinter ihm war. 11 Und Abraham und Sarah waren alt und recht betagt, sodass es Sarah nicht mehr nach der Weise der Frauen ging. 12 Darum lachte sie in ihrem Herzen und sprach: Nachdem ich verblüht bin, soll mir noch Wonne zuteil werden! Dazu ist mein Herr ein alter Mann!
13 Da sprach der HERR zu Abraham: Warum lacht Sarah und spricht: »Sollte ich wirklich noch gebären, so alt ich bin?« 14 Sollte denn dem HERRN etwas zu wunderbar sein? Zur bestimmten Zeit will ich wieder zu dir kommen im nächsten Jahr, und Sarah wird einen Sohn haben! 15 Da leugnete Sarah und sprach: Ich habe nicht gelacht!, denn sie fürchtete sich. Er aber sprach: Doch, du hast gelacht!
1. Mose 18,1-15
Können wir es Sarah verdenken, dass sie gelacht hat? Ein Kind zu bekommen, wenn der Vater 90 ist, wäre doch schier unmöglich. Bestimmt hätten wir auch gelacht.
Die Geburt Isaaks
Doch im nächsten Jahr heißt es:
1 Und der HERR suchte Sarah heim, wie er verheißen hatte, und der HERR handelte an Sarah, wie er geredet hatte. 2 Und Sarah wurde schwanger und gebar dem Abraham einen Sohn in seinem Alter, zur bestimmten Zeit, wie ihm Gott verheißen hatte. 3 Und Abraham gab seinem Sohn, der ihm geboren wurde, den ihm Sarah gebar, den Namen Isaak. 4 Und Abraham beschnitt Isaak, seinen Sohn, als er acht Tage alt war, wie es ihm Gott geboten hatte. 5 Und Abraham war 100 Jahre alt, als ihm sein Sohn Isaak geboren wurde. 6 Und Sarah sprach: Gott hat mir ein Lachen bereitet; wer es hören wird, der wird mir zulachen! 7 Und sie sprach: Wer hätte das dem Abraham verkündet, dass Sarah Kinder stillt, dass ich ihm einen Sohn geboren habe in seinem Alter?
1. Mose 21,1-7
So hatten Abraham und Sarah nun ihren verheißenen Sohn – Isaak. Insgesamt aber wirft der Bericht doch eine wichtige Frage auf:
War das lang ausgedehnte Warten auf Isaaks Geburt denn notwendig?
Warum also wartete Gott 25 Jahre nach seiner ersten Verheißung (1. Mose 12) bis zur Geburt Isaaks (1. Mose 21)? Wenn Gott alles tun kann und auch die Macht hat, es sofort zu tun, warum schenkte er ihnen Isaak nicht gleich? Hätte das seine Macht nicht besser bewiesen? Oder gab es eine weise Voraussicht, weshalb Gott einen Umweg eingeschlagen hatte?
Rückschauend erkennen wir sehr wohl etliche Begebenheiten, die uns einen Grund für die lange Wartezeit liefern. Erstens lernte Abraham wichtige Lektionen, auch im langen Warten Gott zu vertrauen. In dieser Hinsicht wurde er zum Vorbild für alle, die das Verlangen haben, Gott zu vertrauen. Wer Gott besser kennen lernen möchte, muss Abrahams Pfad folgen.
Zweitens, Gottes Macht wird durch diesen Bericht nicht herabgesetzt, sondern vielmehr hervorgehoben. Man kann zwar sagen, dass es für ein Ehepaar mittleren Alters bemerkenswert ist, noch ein Kind zu bekommen, aber nicht unbedingt ein Wunder. Auch unngewöhnliche Ereignisse haben eine natürliche Erklärung. Falls Abraham und Sarah Isaak sofort bekommen hätten, wäre dessen Geburt wohl kaum außergewöhnlich gewesen. Wenn es jedoch heißt, dass ein Ehepaar noch mit fast 100 Jaren ein Kind bekommt, haben wir es entweder mit einer erfundenen Geschichte oder mit einem Wunder zu tun. Da gibt es keine andere Erklärung, keinen Kompromiss. Entweder hat es sich nicht so zugetragen wie berichtet oder es war ein Wunder. War es ein Wunder, dann beruht das ganze „Projekt”, nämlich Israel, wie es bis heute besteht, auf der Grundlage der Wunderkraft Gottes und seinen vertrauenswürdigen Verheißungen. In der Geburt Isaaks stehen alle Juden in ihrer gesamten Geschichte auf dem Fundament eines Wunders. Und wenn das Fundament ein Wunder ist, dann ist das gesamte auf ihm gegründete Gebäude ebenfalls ein Wunderwerk Gottes.
Isaaks wundersame Geburt verglichen mit der wundersamen Geburt Jesu
Um den dritten Grund für Isaaks verzögerte Geburt begreifen zu können, müssen wir ein bemerkenswertes Muster in Betracht ziehen, und zwar, dass Abraham nur einen einzigen anderen Nachkommen mit gleichfalls verheißener, lang erwarteter und wundersamer Geburt hatte – nämlich Jesus von Nazareth. In vorhergehenden Jahrhunderten hatten etliche Propheten auf verschiedene Weise im Namen Gottes verheißen, dass der Messias kommen würde. Die Evangelien berichten dann von Jesus als dem verheißenen Messias. Seine Jungfrauengeburt ist gleichermaßen, wenn nicht noch mehr, ein Wunder wie Isaaks Geburt. Ebenso wie bei Isaaks Geburtsbericht können wir nur folgern, dass die Jungfrauengeburt Jesu entweder eine Lügengeschichte ist oder ein Wunder Gottes. Es gibt keine andere Erklärung dazu, keinen Mittelweg. Es bedarf keiner großen Überlegungen, um die klaren Entsprechungen zwischen der Geburt Jesu und der Geburt Isaaks zu erkennen:
Jesus als Urbild Israels
Dies ist nur eines von einer Serie von Beipielen, wie Jesus in der Bibel als Urbild Israels dargestellt wird. Als Urbild repräsentiert und erfüllt er Gottes Vorhaben – und ist die Erfüllung des Vorhabens Gottes – wie es vor 4000 Jahren Abraham verheißen wurde. Jesu Geburt musste dem Prototyp der Geburt Isaaks als Erzvater Israels entsprechen, sonst wäre der Anspruch Jesu, das Volk Israel in seiner Person zu verkörpern, von Anfang an unhaltbar. Da jedoch beide Geburten als Wunderwerk Gottes übereinstimmen, bleibt Jesu Anspruch darauf, Israel in seiner Person zu sein, wenigstens als offene Frage bestehen, die es wert ist, näher untersucht zu werden.
Aus dieser Perspektive war Isaaks Geburt eine Vorankündigung der Geburt Jesu, die sich erst viel später ereignete. Diese Vorausschau wird durch einen Vergleich beider Geburten ersichtlich. Eine solche vorausschauende Koordinierung über eine gewaltige Spanne menschlicher Geschichte hinweg untermauert den Anspruch Jesu, der Eckstein eines göttlichen Vorhabens zu sein. Er lädt einen jeden von uns ein, dieses Vorhaben Gottes zu verstehen und uns darin einzuordnen, damit wir berechtigte Nutznießer der Abraham vor so langer Zeit gegebenen Verheißung sein können:
„… in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!”
1. Mose 12,3
Wir werden weiterhin Jesus von diesem Gesichtspunkt aus betrachten und untersuchen, wie seine Flucht vor Herodes, gleich nach seiner Geburt, ein Spiegelbild der Flucht Israels, des Sohnes Isaaks, ist.
Hallo Leute, hallo Ragnar!
Auch diese These hat etwas und erinnert mich an das Buch von Paul Gerhard Zint, in dem er auf chronologische Zusammenhänge, die sich faktisch aus der Bibel ergeben verweist.
Unabhängig von den zeitlichen Zusammenhängen denke ich hierbei auch an das Evangelium von Jakobus. Es hat es zwar nicht geschafft in der Bibel aufgenommen zu werden, aber ich halte es trotzdem für wahrhaftig.
Dieses Evangelium geht auch auf die Mutter von Maria, der leiblichen Mutter von Jesus Christus ein, nämlich auf Anna. Anna hat wohl mit Joachim, ihrem Ehemann, ebenfalls sehr lange auf Nachwuchs gewartet, genauso wie Sarah, die Ehefrau von Abraham.
Außerdem wird in diesem Evangelium auch auf die Geburt von Jesus Christus eingegangen, dass sich nämlich so ähnlich, wie bei dem Auszug aus Ägypten Gott als Wolkensäule vor das israelische Volk gestellt hat, Gott auch direkt bei der Geburt
als Wolke während der Geburt von Jesus Christus sich über den Stall gelegt hat und sofort nach der Geburt ein sehr große
Helligkeit um den Stall erzeugt hat.
Das wusste ich bisher nicht.
Außerdem geht dieses Evangelium auch näher auf den Stern von Bethlehem ein. Es sei ein großer Stern gewesen, dessen Leuchtkraft die der anderen Sterne verdunkelt habe. Dieses weist für mich klar auf die Supernova im Sternbild ERUIA hin, eine Supernova die wohl sehr hell über den anderen Sternen erschien, nach Werner Papke am 30.08./31.08.02 vor Christus.
Das wusste ich bisher auch nicht.
Mehr wie total interessant für mich und weist ebenfalls auf die Echtheit der heiligen Schrift hin.
LG Peter