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Beweise für Gott: 6. Der Urknall, das Weltall und die Bibel Teil 1

Video # 6: Naturwissenschaft – Der Urknall, das Weltall und die Bibel, Teil 1

Im letzten Video haben wir unsere Reise durch die Astronomie beendet. Wir sahen, dass die Naturwissenschaften den Urknall erst im 19. Jahrhundert entdeckten. Außerdem stellte sich heraus, dass das Weltall extreme fein abgestimmt ist, zum einem um das Leben zu ermöglichen, und zum anderem um Naturwissenschaft zu betreiben und damit technologische Fortschritte zu ermöglichen. Wir sahen auch, dass es unveränderliche Naturgesetze gibt, welche mit dem Urknall in Erscheinung gekommen sind. Dies war ein Rätsel für Albert Einstein welche sagte: „Das ewig Unbegreifliche an der Welt ist ihre Begreiflichkeit.“ Eines dieser Gesetze ist der 2. Hauptsatz der Thermodynamik, welcher besagt, dass alles sich von Ordnung zu Chaos bewegt. Schlussendlich haben wir uns gefragt, welche Weltanschauung all diese Hinweise am besten erklären kann.

Der Zweck der nächsten zwei Videos ist es, den Entstehungsbericht der Bibel zu untersuchen, um entscheiden zu können, ob dieser der Beweislage entspricht oder widerspricht. Aber als erstes schauen wir, wie der biblische Bericht sich mit anderen seiner Zeit vergleicht.

Die Enuma Elish beinhaltet so einen Entstehungsbericht. Dies ist der babylonische Schöpfungs-Mythos. Der genaue Zeitpunkt der Entstehung dieses Mythos ist unklar. Historiker streiten sich, ob dieser Mythos oder der Anfang der Bibel älter ist. Obwohl sich der Zeitpunkt ähnelt, der Inhalt könnte nicht unterschiedlicher sein. Die Enuma Elish beschreibt die Entstehung folgenderweise:

Der Gott des Wassers und der Fruchtbarkeit, Apsu, heiratete Tiamat, die Götting des Wassers, welche die Repräsentation des Chaos darstellte. Diese hatten viele Nachkommen. Zwei derer waren der Gott des Himmels und der Gott der Erde. Einige der Nachkommen ärgerten ihren Vater Apsu derartig, dass dieser sie töten wollte. Ein weiterer seiner Kinder, Marduk, bemerkte Apsu’s Pläne und vernichtete Apsu. Tiamat – Apsu’s Frau – nahm einen neue Ehemann und wollte sich dann an Marduk rächen, aber Marduk tötete sie auch und teilte sie in zwei. Aus der einen Hälfte schuf er die Erde, und aus der anderen den Himmel. Ihren neuen Ehemann tötete Marduk auch und aus ihm schuf er die Menschheit.[1]

Eine weiterer Entstehungsbericht der Antike kam von den Griechen. Dieser besagt folgendes:

Am Anfang war die Göttin Chaos. Aus Chaos entstanden drei Urgötter: Gaea (die Erde), Tartarus (die Unterwelt) und Eros (die Liebe). Die zwei weibliche Göttinnen Chaos und Gaea pflanzten sich fort und somit erzeugten alles Bekannte und Unbekannte im Weltall. Chaos gebar Erebus (Finsternis) und Nyx (Nacht). Erebus und Nyx wiederrum zeugten Aether (der helle obere Himmel) und Hemera (der Tag). Gaea gebar auch Uranus (der Sternenhimmel) welcher Gaeas Ehemann wurde. Uranus war ein grausamer Ehemann. Er sperrte seine Kinder in einem dunklen Ort in der Erde ein. Dieser Ort war der Mutterleib der Gaea, welche die Erde war. Daraufhin planten Gaea und ihre Söhne Uranus zu töten. Dieser Plan endete in einem Blutbad, und andere Götter entstanden aus dem Blut und den Genitalien des Uranus. Später gab es wieder einen Familienstreit, wo eine Göttin ihren Mann töten wollte. Wiederum später dann entstand Zeus und den Rest haben wir vielleicht schon einmal im Fernsehen gesehen…[2]

Neben diesen zwei Mythen, gibt es viele andere Zivilisationen, welche ihre eigenen Geschichten über den Anfang haben. An Hand der griechischen und babylonischen Mythen können wir leicht erkennen, wie unterschiedlich diese von dem biblischen Entstehungsbericht sind. Im biblischen Bericht lesen wir nichts von Göttern, die sich streiten und gar töten, und somit andere Götter erzeugen. Der Unterschied zwischen der Bibel und der Enuma Elish ist viel größer als der zwischen einem Hollywood Film und dem richtigen Leben. Im Vergleich zur griechischen Geschichte fällt einem sofort auf, dass die Griechen mit der moralisch fragwürdigen Göttin Chaos anfangen. Die Bibel fängt mit einem Gott an, welcher Ordnung verbreitet.
Schauen wir uns nun den Text des ersten Buches der Bibel an. Im Deutschen nennen wir es das erste Buch Moses. Im griechischen bezeichnet man es als Genesis – welches Ursprung bedeutet. Es beginnt folgenderweise:
Genesis 1:1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
Manch einem hört sich das vielleicht langweilig an, vor allen Dingen wenn man gerade zuvor den babylonischen oder griechischen Mythos gelesen hatte. Dennoch selten scheint die Wahrheit so aufregend zu sein wie eine Lüge. Wir halten also fest, dass seid tausenden von Jahren das Alte Testament der Bibel behauptete, dass das Weltall einen Anfang hatte, währenddessen andere Mythen vom Streit der Götter sprachen, wodurch im Endeffekt alles entstand.

Lasst uns nun den Text ein bisschen genauer anschauen. Die hebräische Redewendung „Himmel und Erde“ bedeutet alles was sich im Weltall befindet, alle Materie. Daher können wir erkennen, dass der Autor Recht hatte in seiner Behauptung – zu mindestens wenn man den heutigen Stand der Wissenschaft als Maßstab nimmt – dass alle Materie und Energie am Anfang entstanden ist.
Wenn du möchtest, lese dir bitte das ganze, erste Kapitel und den Anfang des zweiten Kapitels der Bibel durch. Zusammenfassend lesen wir folgendes:
Genesis 1:3ff Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war… Und es wurde Abend und es wurde Morgen der erste Tag.
Und Gott sprach…Und es wurde Abend und es wurde Morgen der zweite Tag…. dritte…vierte…fünfte…sechste Tage…Und so vollendete Gott am siebten Tag seine Werke.

Spätestens hier schließt du vielleicht die Bibel auch wieder und sagts dir: „So ein Quatsch, das kann gar nicht alles in sieben Tagen passiert sein. Die Naturwissenschaften zeigen, dass dieser Prozess Milliarden von Jahren gedauert hat.“ Wenn du nun so denkst, dann möchte ich dich fragen, ob du das erste Kapitel der Bibel auch sorgfältig gelesen hast? Schauen wir uns es uns doch mal sorgfältig an. Und was folgt ist auf keinen Fall eine detaillierte Erläuterung des ganzen Kapitels, sondern ich möchte dich lediglich auf bestimmte Erkenntnisse aufmerksam machen, damit du den Inhalt des Textes besser beurteilen kannst.

Zuerst sehen wir, dass dieses Kapitel eine Art Evolution beschreibt, denn mit der Zeit, ändern sich Dinge. Jede Phase beginnt mit Gott sprach und endet mit Und es wurde Abend, und es wurde Morgen – sechsmal, und am siebten Tag ruhte Gott von seinen Werken. Aber, wenn wir genau aufpassen, dann bemerken wir, dass der Text nicht mit Gott sprach anfängt, sondern mit Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Daher können wir zugleich Schlussfolgern, dass was auch immer wir über die sieben Tage denken, Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde ereignete sich zuvor. Außerdem besagen die Gelernten in der hebräischen Sprache, dass die Zeitform der ersten zwei Verse anders ist, als die Zeitformen welche für die Beschreibung der sieben Tage verwendet wurden. Daher bestätig sich unsere Prognose, dass Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde sich vor den sieben Tagen ereignet.

Diese Tatsache erklärt damit auch den zweiten Satz (Genesis 1:2) Und die Erde lag wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. Was bedeutet es, dass die Erde wüst und leer war? Mach einem von euch ist vielleicht der Ausdruck tohu wa-bohu bekannt. Diesen Ausdruck haben vielleicht deine Eltern benutzt, um das Chaos in deinem Zimmer zu beschreiben. Genau dieser Begriff wird hier im zweiten Vers benutzt – auf der Erde war tohu wa-bohu – die Materie war da, aber es war ein heilloses Durcheinander.

Als nächstes kommen wir dann zu den sieben Tagen. Aber bis hierhin können wir schon einmal festhalten, dass eine unbestimmte Zeit vergeht, bis Gott zum ersten Mal spricht. Wir lesen in Genesis 1:3-5
Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war; da schied Gott das Licht von der Finsternis. Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der erste Tag.
Schauen wir uns nun das Wort „Tag“ genauer an. In diesen drei Versen erscheint dieses Wort zum ersten Mal und gleich zweimal. Gott nannte das Licht Tag Wie lange ist dieser Tag? Wahrscheinlich 12 Stunden. Das zweite Mal kommt es am Ende dieses Abschnittes vor: Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der erste Tag. Wie lange ist dieser Tag? Wahrscheinlich 24 Stunden. Das dritte Mal kommt das Wort im Vers 14 vor, Und Gott sprach: Es sollen Lichter an der Himmelsausdehnung sein, zur Unterscheidung von Tag und Nacht. Dieser Tag ist wahrscheinlich 12 Stunden lang. Als nächstes sehen wir dieses Wort auch am Anfang des zweiten Kapitels im zweiten Vers: Und Gott hatte am siebten Tag sein Werk vollendet, das er gemacht hatte; und er ruhte am siebten Tag von seinem ganzen Werk, das er gemacht hatte. Wie lange ist dieser Tag? Sehr lang, wahrscheinlich dauert dieser Tag heute immer noch an, denn Gott hat ihm den Sinn nichts mehr geschaffen. Und schlussendlich lesen wir später in der Bibel folgendes: In den Tagen Noahs. Und dieser Tag ist so lang wie das Leben Noahs. Wir sehen also, dass das Wort Tag mehr als nur eine Bedeutung haben kann. Diese Erkenntnis ist vielleicht am einfachsten an den folgenden Worten Jesu zu erkennen: Ich bin die Tür (Johannesevangelium 10:9). Meinte er etwa, dass er ein wortwörtliches Stuck Holz ist, mit einem Rahmen und Füllungen? Mit Sicherheit nicht.

In der deutschen Sprache ist dies nicht ungewöhnlich. Wir benutzen Redewendungen in allen möglichen Situationen. „Die Suppe wird nicht so heiss gegessen, wie sie gekocht wird.“ Natürlich sprechen wir hier nicht vom wortwörtlichen Essen der Suppe. Oder hast du schon einmal eine Eselsbrücke gebaut? Aus Steinen oder aus Holz? Die meisten von uns haben diese nur in Gedanken gebaut. Natürlich sind die Bedeutungen dieser Begriffe und Redewendungen uns bekannt. Aber wenn ich versuche diese Redewendungen für meine Frau ins Englische zu übersetzten, dann schaut sie mich an als wenn ich verrückt wäre. Und diese Erkenntnis müssen wir im „Hinterstübchen“ behalten, wenn wir ein Buch wie die Bibel lesen, welche in einer anderen Zeit und auch in einer anderen Sprache geschrieben wurde. Nicht alles ist immer genau so wie es auf den ersten Blick erscheint. Dennoch hinter jeden dieser Begriffe, die nicht wortwörtlich gemeint sind, verbirgt sich eine Realität. Wenn ich also sage, dass noch nie ein Meister vom Himmel gefallen ist, dann meine ich auch wirklich, dass aller Anfang schwer ist.

Wir sollten also vorsichtig sein, dass wir nicht zu rasch unsere Entscheidungen treffen und alles wortwörtlich nehmen. Denn wenn Jesus behauptete, dass er eine Tür ist, meinte er natürlich nicht, dass er eine Tür sei, wie wir sie in unseren Häusern haben. Aber dennoch sprach er von einer echten Tür, eine Tür in ein neues Leben, zwar nicht physisch aber trotzdem eine reale Tür.

Wenn wir zurück zum ersten Kapitel in Genesis gehen, lesen wir: Gott sprach. Wie stellen wir uns vor, dass Gott gesprochen hat? Durch einen Kehlkopf?  Und hat Gott die Wörter durch das Zwerchfell und Stimmbänder erzeugt?

Hat Gott nun am Anfang gesprochen? Ja, aber vielleicht anderes als wir sprechen. Dauerte jede Aktion einen Tag an? Ja, aber vielleicht anders als wir den Tag verstehen. Hinzu kommt auch noch, dass das hebräische Vokabular sehr limitiert war, und es auch kein Wort gab, welches einen langen Zeitraum beschreibt.
Schlussendlich gibt es noch einen weiteren Punkt, der die Bedeutung der sieben Tage noch komplizierter macht. Die Gelernten der hebräischen Sprache besagen, dass der Text besser in folgenderweise übersetzt ist: Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht…Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: Tag eins…Und Gott sprach… Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der zweite Tag…dritte…vierte…fünfte…sechste Tag. Warum schrieb der Autor diesen Bericht nicht einheitlich, anstatt von Tag eins auf der zweite Tag umzuschwenken? Was könnte der Grund dafür sein?
Vielleicht wird dieser Bericht vorrauschauend anstatt zurückschauend geschildert. Was meine ich damit? Wenn ich zum Beispiel ein Ehepaar mit einem Kind sehe, dann kann ich – grammatisch gesehen – nicht sagen es ist ihr erstes Kind ist, denn ich weiß ja nicht ob sie noch mehr Kinder haben wollen oder haben werden. Daher sollte ich sagen, dass sie ein Kind haben, um nicht die Erwartungslage zu schaffen, dass ich auf ein weiteres Kind warte. Sehe ich aber ein Paar, dass zwei Kinder hat, dann kann ich behaupten, dass Eines davon das Erste und das Andere das Zweite ist. Ein Verzeichnis kann daher erst entstehen, wenn es mindestens zwei Vorfälle gibt. Im gleichen Sinne scheint es, als wenn die Entstehungsgeschichte in der Bibel nicht zurückschauend geschrieben wurde, denn dann hätte der Autor den ersten Tag auch als ersten Tag und nicht als Tag eins bezeichnet. Sondern der Text ist vorrausschauend geschrieben, denn der Autor hat den Text so geschrieben als wäre es am ersten Tag nicht bekannt gewesen, ob es einen weiteren Tag geben wird.
Da es sicher zu sein scheint, dass sich das Weltall ausdehnt und dessen Ausdehnung sich mehr und mehr beschleunigt, könnte diese Erkenntnis somit auch die sieben Tage erklären.

Lasst uns das mit einem Ballon veranschaulichen, auf dem sich acht Punkte in einer Reihe befinden. Weiterhin nehmen wir auch an, dass zum Anfang des ersten Tages der Ballon schon leicht aufgepustet ist. Jetzt messe ich die Distanz zwischen den ersten zwei Punkten. Es ist ungefähr 1cm. Nehmen wir auch an, dass ich mich mit einer Geschwindigkeit von einem Zentimeter pro Tag auf dem Ballon fortbewegen kann. Um vom ersten bis zum zweiten Punkt zu gelangen, brauche ich also einen Tag. Und wenn ich am ersten Tag vorausplane, dann würde es siebten Tage dauern, bis ich am achten Punkt angelangt bin.  Aber das Universum dehnt sich aus, und das nicht gleichmäßig, sondern die Ausdehnung beschleunigt sich und wir immer schneller (die kosmologische Konstante beschreibt dies, wie wir in einem vorherigen Video gesehen hatten). In unserem Beispiel dauert es daher länger, um vom zweiten bis zum dritten Punkt zu gelangen, und wiederrum länger vom Dritten bis zum Vierten, usw.

Wenn ich also am ersten Punkt stehe und behaupte, dass es sieben Tage dauert, um zum letzten Punkt zu gelangen, dann habe ich Recht. Wenn ich nun anfange von einem Punk zum nächsten zu gehen, dann dauert das vielleicht insgesamt 50 Tage. Daher können beide Aussagen richtig sein, je nachdem ob ich voraus oder zurückschaue. Die Reise kann sieben Tage dauern wenn wir vorrausschauen. Oder sie kann 50 Tage dauern wenn wir zurückschauen.

Es ist also nicht völlig unmöglich, dass die sieben Tage wirklich als sieben – vierundzwanzig Stundentage – zu verstehen sind. Aber im Endeffekt halten wir noch einmal fest, dass egal was wir über die sieben Tage denken, der Akt Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde ereignete sich vor dem Beginn des ersten Tages. Und schlussendlich müssen wir auch noch festhalten, dass die Bibel, im strengsten Sinne, kein Textbuch der Naturwissenschaften ist. Im gleichen Sinne wäre es ja auch quatsch ein Biologiebuch wie ein Gedicht von Göthe zu behandeln. Daher sollten wir die Bibel auch so lesen, wie es ihrem Genre gerecht wird. Denn wie ich von jüdischen Professoren gehört habe, kümmert sich fast keiner in Israel um die genaue Länge der sieben Tage. Viel wichtiger sind die Ereignisse, die an den verschiedenen Tagen geschehen und deren Bedeutung.


[1] https://www.wisegeek.com/what-is-the-babylonian-creation-myth.htm

[2] https://www.greekmythology.com/Myths/The_Myths/The_Creation/the_creation.html

3 thoughts on “Beweise für Gott: 6. Der Urknall, das Weltall und die Bibel Teil 1”

  1. Hallo Leute, Hallo Sacromesk, hallo Ragnar!

    Danke für Deinen Hinweis. Das habe ich übersehen.

    Das würde aber doch andererseits auch bedeuten, dass der Einlass in die Thora mit ” Am Anfang” nur temporal zu sehen ist, andererseits der Einlass in der Lutherbibel mit “Im Anfang” nur lokal. Welcher wörtliche Einlass ist denn nun der Richtige?

    Ist es denn überhaupt möglich, einen bzw. den Anfang zum Beginn von Allem mit einer Präposition zu versehen? In der Singularität des Urblitzes, also, so wie ich es verstanden habe, ist doch erst der Beginn der Naturgesetze in bzw. mit der Singularität entstanden, somit vor unserer Sprache bzw. deren schriftlicher Niederlegung sowie des menschlichen Bewusstseins? War zuerst der Ort oder die Zeit vorhanden?

    Unabhängig hiervon vermute ich, dass hier die hebräische Präposition gemeint ist. Kann sie wirklich nur als temporär ausgelegt werden?

  2. Hallo, Peter,

    dein Einwand unterliegt einem Irrtum: “Am Anfang” kann keinesfalls als Lokaladverbial gelesen werden. Mit der Präposition “ב” (lokal: “in”; temporal: “um”, “an”, “in”) affigierte Wörter geben entweder Auskunft über den Ort (erfragt mit “wo”) oder die Zeit (erfragt mit “wann”).

    Passend zum Spruch von Heisenberg folgender Gedanke von Max Thürkauf:
    “Die Wissenschaft stößt an Grenzen – nicht aber der Glaube an Gott.”

    Beste Grüße
    sacromesk
    (X: @sacromesk)

  3. Hallo Alle zusammen und hallo Ragnar!

    Ich möchte hier doch noch auf den letzten Absatz dieses Artikels eingehen. In der m. E. ältestens Schrift, der Torah steht nämlich nicht “Am Anfang”, sondern “Im Anfang”. Das ist ein gewaltiger Unterschied, ob der Anfang bei Etwas oder in Etwas war.

    Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass Gott uns hiermit etwas für die kommende moderne Zeit, in der wir mittlerweile leben, mitteilen möchte, nämlich nicht nur, dass es einen Anfang gab, sondern auch, wo sich dieser befunden hat.

    Er vermittelt uns somit, dass die Naturgesetze, also Raum, Zeit, Geschwindigkeit, Gravitation und Materie in Etwas gewesen sein müssen, nämlich in einem Vakuum. Weiterhin stellt der Einlass ins Johannes-Evangelium mit “Im Anfang war das Wort” , für Wort kann ich Bewusstsein einsetzen, die Verbindung her, dass dieses Bewusstsein wohl mit im Vakuum gewesen ist.

    Somit verbinden sich der Eintritt in die heilige Schrift mit “Im Anfang” mit dem Eintritt ins Johannes-Evangelium mit “Im Anfang war das Bewusstsein” zu einem geplanten und gewollten Ablauf, eines abgestimmten Universums mit fein abgestimmter Milchstrasse bzw. eines fein abgestimmten Sonnensystems.

    Das ist bei einem Einlass in die heilige Schrift mit “Am Anfang” nicht gut erklärbar.

    Dieser Gedanke geht aber noch weiter, und zwar

    teilt uns Gott m.E. etwas Grundsätzliches mit, nämlich

    1. I m G r u n d e informiert uns Gott nicht nur über den genauen Ablauf des
    i m A n f a n g, das alles von vornherein gewollt und geplant war, sondern
    2. dass das Alles für die Krone der Schöpfung erschaffen wurde, nämlich für einen
    glücklichen Menschen, sofern er sich an die Vorgaben Gottes hält und
    3. dass das Alles auch noch das antropische Prinzip bestätigt, nämlich dass
    Alles von einem mit Bewusstsein ausgestattetem Wesen erkennbar ist, nämlich dem
    Menschen selbst, damit dieser auch wahres Glück empfinden kann, denn ohne ein
    komplexes Bewusstsein, welches uns Gott eingehaucht hat, könnten wir das Alles
    überhaupt nicht verstehen und nachvollziehen.

    In diesem Zusammenhang fallen mir noch zwei Sprüche ein, und zwar der eine von Albert Einstein, der da lautet oder so ähnlich: Das Unverständliche an den kosmischen Gesetzen ist, dass der Mensch dieses Unverständliche für sich doch verständlich macht bzw. abschliessend der Spruch von Werner Heisenberg:
    Der erste Schluck aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, doch auf dem Grunde des Bechers wartet Gott.

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