Stan Lee (1922–2018) wurde durch die von ihm geschaffenen Marvel-Comics-Superhelden weltberühmt. Geboren und aufgewachsen in einem jüdischen Haushalt in Manhattan, wurde er in seiner Jugend von den Aktionshelden seiner Zeit beeinflusst. Stan Lee arbeitete mit den jüdischen Talentkollegen Jack Kirby (1917–1994) und Joe Simon (1913–2011) zusammen. Diese drei Männer haben die meisten Superheldencharaktere geschaffen. Diejenigen, deren Heldentaten, Macht und Kostüme uns aus späteren Blockbuster-Filmen so leicht in den Sinn kommen: Spiderman, X-Men, The Avengers, Thor, Captain America, The Eternals, Fantastic Four, Iron Man, The Hulk, Ant-Man, Black Panther, Dr. Strange und Black Widow. Sie alle entstanden aus den Köpfen und Skizzen von diesen drei brillanten jüdischen Künstlern.
Wir alle haben diese Marvel Studio-Filme gesehen. Diese Superhelden verfügen alle über besondere Fähigkeiten und treten gegen Schurken an, die ebenfalls über besondere Kräfte verfügen, was zu spektakulären und lebhaften Konflikten führt. Der Superheld findet durch Ausdauer, Kraft, Geschick, Glück und Gruppenarbeit einen Weg, den Bösewicht zu besiegen. Und nicht selten retten sie dabei die Erde und ihre Bewohner. Kurz gesagt: Im von Stan Lee, Jack Kirby und Joe Simon geschaffenen Marvel-Universum, muss der Superheld eine Mission erfüllen, einen Feind besiegen und Menschen retten.
Wir haben die Person Jesu durch seine jüdische Linse betrachtet. Wir wollen nun auch versuchen, ihn im Kontext der Beiträge zu verstehen, die Juden für die Welt geleistet haben. Vielen ist es vielleicht nicht bewusst, aber die Reihe der Marvel-Superhelden, die wir heute genießen, ist ein weiterer Beitrag, den Juden für die Menschheit geleistet haben. Ihre Superhelden-Themen von Missionen und Bösewichten schwingen auf natürliche Weise mit unserem menschlichen Geist mit. Es wirft auch Fragen über die Mission dieser realen jüdischen Person Jesu auf.
Was war Jesu Mission? Welchen Bösewicht wollte er besiegen?
Jesus lehrte, heilte und vollbrachte viele Wunder . Aber die Frage beschäftigte seine Jünger, seine Anhänger und sogar seine Feinde noch immer:
Warum war er gekommen?
Viele der früheren Propheten, darunter auch Mose, vollbrachten ebenfalls mächtige Wunder. Mose hatte das Gesetz bereits gegeben und Jesus selbst sagte, er sei „nicht gekommen, um das Gesetz aufzuheben“. Was war also seine Mission?
Wir erkennen seine Mission daran, wie er seinem Freund Lazarus hilft. Was er getan hat, ist für Sie und mich, wir die heute leben, von großer Bedeutung.
Jesus und Lazarus
Jesu Freund Lazarus wurde sehr krank. Seine Jünger erwarteten, dass er seinen Freund heilen würde, so wie er viele andere geheilt hatte . Aber Jesus heilte seinen Freund absichtlich nicht, damit seine umfassendere Mission verstanden werden konnte. Das Evangelium berichtet es so:
11 Es war aber einer krank, Lazarus von Bethanien aus dem Dorf der Maria und ihrer Schwester Martha, 2 nämlich der Maria, die den Herrn gesalbt und seine Füße mit ihren Haaren getrocknet hat; deren Bruder Lazarus war krank.
3 Da sandten die Schwestern zu ihm und ließen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, ist krank!
4 Als Jesus es hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht wird!
5 Jesus aber liebte Martha und ihre Schwester und Lazarus.
6 Als er nun hörte, dass jener krank sei, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er war.
7 Dann erst sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa ziehen!
8 Die Jünger antworteten ihm: Rabbi, eben noch wollten dich die Juden steinigen, und du begibst dich wieder dorthin?
9 Jesus erwiderte: Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand bei Tag wandelt, so stößt er nicht an, denn er sieht das Licht dieser Welt.
10 Wenn aber jemand bei Nacht wandelt, so stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist.
11 Dies sprach er, und danach sagte er zu ihnen: Unser Freund Lazarus ist eingeschlafen[a]; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken.
12 Da sprachen seine Jünger: Herr, wenn er eingeschlafen ist, so wird er gesund werden!
13 Jesus aber hatte von seinem Tod geredet; sie dagegen meinten, er rede vom natürlichen Schlaf.
14 Daraufhin nun sagte es ihnen Jesus frei heraus: Lazarus ist gestorben;
15 und ich bin froh um euretwillen, dass ich nicht dort gewesen bin, damit ihr glaubt. Doch lasst uns zu ihm gehen!
16 Da sprach Thomas, der Zwilling genannt wird, zu den Mitjüngern: Lasst uns auch hingehen, damit wir mit ihm sterben!
Jesus tröstet die Schwestern des Lazarus
17 Als nun Jesus hinkam, fand er ihn schon vier Tage im Grab liegend.
18 Bethanien aber war nahe bei Jerusalem, ungefähr 15 Stadien[b] weit entfernt;
19 und viele von den Juden waren zu denen um Martha und Maria hinzugekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten.
20 Als Martha nun hörte, dass Jesus komme, lief sie ihm entgegen; Maria aber blieb im Haus sitzen.
21 Da sprach Martha zu Jesus: Herr, wenn du hier gewesen wärst, mein Bruder wäre nicht gestorben!
22 Doch auch jetzt weiß ich: Was immer du von Gott erbitten wirst, das wird Gott dir geben.
23 Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen!
24 Martha spricht zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tag.
25 Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt;
26 und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?
27 Sie spricht zu ihm: Ja, Herr! Ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.
28 Und als sie das gesagt hatte, ging sie fort und rief heimlich ihre Schwester Maria und sprach: Der Meister ist da und ruft dich!
29 Als diese es hörte, stand sie schnell auf und begab sich zu ihm.
30 Jesus war aber noch nicht in das Dorf gekommen, sondern befand sich an dem Ort, wo Martha ihm begegnet war.
31 Als nun die Juden, die bei ihr im Haus waren und sie trösteten, sahen, dass Maria so schnell aufstand und hinausging, folgten sie ihr nach und sprachen: Sie geht zum Grab, um dort zu weinen.
32 Als aber Maria dorthin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie zu seinen Füßen nieder und sprach zu ihm: Herr, wenn du hier gewesen wärst, mein Bruder wäre nicht gestorben!
33 Als nun Jesus sah, wie sie weinte, und wie die Juden, die mit ihr gekommen waren, weinten, seufzte er im Geist und wurde bewegt
34 und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sprechen zu ihm: Herr, komm und sieh!
35 Jesus weinte.
36 Da sagten die Juden: Seht, wie hatte er ihn so lieb!
37 Etliche von ihnen aber sprachen: Konnte der, welcher dem Blinden die Augen geöffnet hat, nicht dafür sorgen, dass auch dieser nicht gestorben wäre?
Jesus erweckt Lazarus von den Toten
38 Jesus nun, indem er wieder bei sich selbst seufzte, kam zum Grab. Es war aber eine Höhle, und ein Stein lag darauf.
39 Jesus spricht: Hebt den Stein weg! Martha, die Schwester des Verstorbenen, spricht zu ihm: Herr, er riecht schon, denn er ist schon vier Tage hier!
40 Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?
41 Da hoben sie den Stein weg, wo der Verstorbene lag. Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.
42 Ich aber weiß, dass du mich allezeit erhörst; doch um der umstehenden Menge willen habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.
43 Und als er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!
44 Und der Verstorbene kam heraus, an Händen und Füßen mit Grabtüchern umwickelt und sein Angesicht mit einem Schweißtuch umhüllt. Jesus spricht zu ihnen: Bindet ihn los und lasst ihn gehen!
(Johannes 11, 1-44)
Dem Tod ins Auge blicken
Die Schwestern hofften, dass Jesus bald kommen würde, um ihren Bruder zu heilen. Aber Jesus verzögerte seine Reise absichtlich und ließ Lazarus sterben, und niemand konnte verstehen, warum. Aber dieser Bericht ermöglicht uns einen Blick in sein Herz und wir lesen, dass er wütend war.
Auf wen war er wütend? Die Schwestern? Die Menge? Die Jünger? Lazarus?
Nein, er war wütend auf den Tod selbst. Außerdem ist dies eines von nur zwei Malen, wo berichtet wird, dass Jesus geweint hat. Warum weinte er? Es liegt daran, dass er sah, wie sein Freund vom Tod festgehalten wurde. Der Tod löste in ihm sowohl Wut, als auch Trauer aus.
Der Tod – der ultimative Bösewicht
So gut wie es auch ist, Menschen von Krankheiten heilen zu können, verschiebt es nur ihren Tod. Ob geheilt oder nicht, der Tod nimmt irgendwann jeden, ob gut oder böse, Mann oder Frau, alt oder jung, religiös oder nicht. Dies schon seit Adam, der aufgrund seines Ungehorsams sterblich geworden war. Alle seine Nachkommen, Sie und ich eingeschlossen, werden von einem gemeinsamen Feind als Geiseln gehalten: dem Tod.
Viele denken, dass es gegen den Tod keine Antwort und keine Hoffnung gibt. Wenn jemand krank ist, bleibt nur Hoffnung, weshalb die Schwestern des Lazarus auf Heilung hofften. Aber nach seinem Tod hatten sie keine Hoffnung mehr. Genauso ist es für Sie und ich; im Krankenhaus gibt es Hoffnung, aber bei der Beerdigung gibt es keine. Der Tod ist unser letzter Feind; der Feind, den Jesus für uns besiegen wollte. Deshalb erklärte er den Schwestern:
25 Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt;
(Johannes 11, 25)
Jesus war gekommen, um den Tod zu zerstören und allen das Leben zu geben, die es wollten. Er zeigte seine Autorität in dieser Mission, indem er Lazarus öffentlich vom Tod auferweckte. Er bietet dasselbe für alle anderen an, die das Leben dem Tod vorziehen würden.
Größer als die Superhelden
Denk daran! Jesus kämpfte gegen einen Gegner, gegen den selbst Stan Lee mit seiner brillanten und weitreichenden Vorstellungskraft seine Superhelden nicht antreten lassen konnte. Einige von ihnen erliegen trotz ihrer Kräfte dem Tod. Odin, Iron Man, Captain America und einige der Eternals wurden nicht nur von Schurken besiegt, sondern sind auch zu Tode gefallen.
Die Kühnheit Jesu, wie sie in den Evangelien dargestellt wird, ist folgende: Ohne besondere Kraft, Beweglichkeit, Technologie oder exotische Waffen stellen die Verfasser der Evangelien ihn dar, wie er dem Tod selbst ruhig gegenübersteht, indem er einfach spricht.
Dass Stan Lee sich nicht an solch einer Superhelden Geschichte versucht hat, zeigt, dass das Evangelium nicht aus menschlichem Einfallsreichtum entstanden ist. Selbst die fantasievollsten unter uns können sich eine erfolgreiche Konfrontation mit dem Tod nicht vorstellen. Selbst über die Superhelden des Marvel-Universums herrscht dieser Feind. Es erscheint daher unwahrscheinlich, dass die Autoren der Evangelien ohne die Möglichkeiten ihre Vorstellungskraft wie Stan Lee und wir zu erweitern, in der Lage gewesen wären eine solche Heldentat einfach heraufzubeschwören.
Antworten auf Jesus
Obwohl der Tod unser letzter Feind ist, haben viele von uns mit kleineren „Feinden“ zu kämpfen. Diese entstehen durch Probleme (politische, religiöse, ethnische usw.), die um uns herum geschehen. Dies galt auch zur Zeit Jesu. Durch die verschiedenen Antworten können wir erkennen, was ihre Hauptanliegen waren. Der Evangeliumsbericht dokumentiert die unterschiedlichen Reaktionen:
45 Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was Jesus getan hatte, glaubten an ihn.
46 Etliche aber von ihnen gingen zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte.
Der Mordplan des Hohen Rates
47 Da versammelten die obersten Priester und die Pharisäer den Hohen Rat und sprachen: Was sollen wir tun? Denn dieser Mensch tut viele Zeichen!
48 Wenn wir ihn so fortfahren lassen, werden alle an ihn glauben; und dann kommen die Römer und nehmen uns das Land und das Volk weg!
49 Einer aber von ihnen, Kajaphas, der in jenem Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr erkennt überhaupt nichts,
50 und ihr bedenkt nicht, dass es für uns besser ist, dass ein Mensch für das Volk stirbt, als dass das ganze Volk zugrunde geht!
51 Dies redete er aber nicht aus sich selbst; sondern weil er in jenem Jahr Hoherpriester war, weissagte er; denn Jesus sollte für das Volk sterben,
52 und nicht für das Volk allein, sondern auch, um die zerstreuten Kinder Gottes in eins zusammenzubringen.
53 Von jenem Tag an beratschlagten sie nun miteinander, um ihn zu töten.
54 Darum ging Jesus nicht mehr öffentlich unter den Juden umher, sondern zog von dort weg in die Gegend nahe bei der Wüste, in eine Stadt namens Ephraim, und hielt sich dort auf mit seinen Jüngern.
55 Es war aber das Passah der Juden nahe. Und viele aus dem ganzen Land gingen vor dem Passah nach Jerusalem hinauf, um sich zu reinigen.
56 Da suchten sie Jesus und sprachen zueinander, als sie im Tempel standen: Was meint ihr, kommt er nicht zu dem Fest?
57 Sowohl die obersten Priester als auch die Pharisäer hatten aber einen Befehl gegeben, dass, wenn jemand wisse, wo er sei, er es anzeigen solle, damit sie ihn ergreifen könnten.
(Johannes 11, 45-57)
Die weitere Eskalation des Dramas
Die Spannung stieg also. Jesus erklärte, dass er „Leben“ und „Auferstehung“ sei und den Tod selbst besiegen würde. Die Anführer der damaligen Gesellschaft reagierten mit einem Plan, ihn zu töten. Viele Menschen glaubten ihm, aber viele andere waren sich dem was sie glauben sollten unsicher.
Was würden wir tun, wenn wir die Auferstehung des Lazarus miterleben würden? Würden wir wie die Pharisäer sein und uns auf etwas anderes konzentrieren und das Angebot des Lebens nach dem Tod verpassen? Oder würden wir „glauben“ und auf sein Angebot der Auferstehung hoffen? Auch wenn wir nicht alles verstanden haben? Die unterschiedlichen Antworten, die das Evangelium damals aufzeichnet, sind die gleichen Antworten auf sein Angebot, die wir heute geben.
Diese Kontroversen wuchsen, als das Pessachfest näher rückte, dasselbe Fest, das Moses 1500 Jahre zuvor eingeweiht hatte. Die Jesus-Geschichte zeigt weiterhin, wie er, in einer von unübertroffener Dramatik durchdrungenen Weise, diese Begegnung mit dem Tod einen großen Schritt weiterführte. Dieser Schritt betrifft Sie und mich und die Macht des Todes über uns.
Er tat dies mit bizarren Taten, die sogar Dr. Strange den Kopf schütteln lassen würden, in der letzten Woche seines Lebens. Wir blicken nun auf eben die Woche seines Lebens, Tag für Tag, und erlernen die bemerkenswerte Zeitwahl seines Einzugs in Jerusalem.